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29.10.2018

Pittsburgh / Antisemitischer Hass: Auschwitz-Überlebenden rufen rufen zur Aktion #showupforshabbat auf

 
 
IAK SIgnet

 

 

 

Auschwitz-Überlebende in aller Welt verfolgen die Berichte von den mörderischen Ereignissen in Pittsburgh und die Reaktionen hierauf mit Trauer, Entsetzen und Wut: Die Blutspur des Antisemitismus findet kein Ende. Noch immer wird jüdischen Menschen nach dem Leben getrachtet. Und wieder protestiert die Welt pflichtschuldigst und wird dem antisemitischen Hasstreiben weiterhin weitgehend wirkungslos gegenüberstehen bleiben. Viel zu sehr hat sich die Welt daran gewöhnt, dass Juden verhöhnt, bedroht und angegriffen werden.

Hierzu betonte während eines Aufenthaltes in der Gedenkstätte Auschwitz Christoph Heubner, der Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees:

"Der Protest der Welt nach den Morden in der Pittsburgher Tree of Life Synagoge wird wieder viel zu schnell verhallen, wenn wir ihn jetzt nicht aufnehmen. Er überzeugt immer weniger, wenn wir jetzt nicht einstimmen. Weil sich die Hassstrategen des Antisemitismus über Kontinente hinweg gegenseitig anstacheln, rufen Auschwitz-Überlebende dazu auf, über Kontinente hinweg zusammenzustehen, damit ihre mörderische Saat nicht immer öfter aufgehen kann. In wenigen Tagen werden wir der Novemberpogrome von 1938 in Deutschland gedenken. Gerade in diesen Tagen muss jeder wissen, wie nah wir diesem Datum immer noch sind: Jede dümmliche oder subtile antisemitische oder rassistische Bemerkung dieser Tage ist ein Beitrag zu jenem Hass, der die Mörder von damals und die Mörder von heute antreibt, sei es 1993 in Solingen, sei es 2015 in Charleston oder jetzt in Pittsburgh.

Die Auschwitz-Überlebenden im Internationalen Auschwitz Komitee rufen deshalb die Kirchen, die Politik, die Gewerkschaften und alle Bürgerinnen und Bürger dazu auf, sich am kommenden Wochenende an der Kampagne des American Jewish Committee (AJC) #showupforshabbat zu beteiligen, Synagogen zu besuchen und damit zu zeigen, dass die übergroße Mehrheit der Menschen bereit ist, aus dem Schatten der Gleichgültigkeit herauszutreten."