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Auschwitz-Überlebende ehren Papst Franziskus: Papst wird mit der „Statue der Erinnerung“ des Internationalen Auschwitz Komitees ausgezeichnet

Aus Anlass des 70. Jahrestages der Befreiung von Auschwitz werden Auschwitz-Überlebende aus Polen, Frankreich, der Tschechischen Republik und Deutschland am 7. Januar in Rom mit Papst Franziskus zusammentreffen. Gemeinsam mit Repräsentanten der Internationalen Jugendbegegnungsstätte in Auschwitz und jungen Auszubildenden der Volkswagen AG, die im Jahr 2014 bei der Erhaltung der Gedenkstätte Auschwitz engagiert waren, werden sie den Papst mit der „Statue der Erinnerung“ des Komitees ehren. Die Statue geht auf eine Idee der Französin Michèle Déodat zurück und ist dem von den Häftlingen bewusst auf den Kopf gestellten „B“ in der infamen Auschwitz-Aufschrift „ARBEIT MACHT FREI“ nachempfunden. Sie wird von Volkswagen- Auszubildenden in Hannover gefertigt und an Persönlichkeiten verliehen, die sich in besonderer Weise für den Erhalt der Menschenrechte, gegen Antisemitismus und Fremdenhass engagieren. Preisträger sind unter anderen UN-Generalsekretär Ban Ki-moon, Bundeskanzlerin Angela Merkel, der ehemalige Präsident Israels Shimon Peres und der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel.

Zu dem Zusammentreffen mit dem Papst sagte in Hamburg die Auschwitz-Überlebende und  Musikerin Esther Bejarano: „Wenn wir als jüdische Auschwitz-Überlebende die Ehre haben, dem Papst zu begegnen, reist natürlich die Geschichte immer mit: Das Schweigen der Welt, das uns damals so fassungslos gemacht hat, unsere Verzweiflung angesichts der Gleichgültigkeit unserer Mitmenschen: Wie allein wir waren, als wir und unsere Familien in die Züge gestoßen wurden. Heute ist dieser Papst ein großes Beispiel für die Aufmerksamkeit, die jeder Mensch seinem Mitmenschen schuldet. Er lädt uns ein, gemeinsam eine Welt zu gestalten, in der die Angst vor Fremden, in der Antisemitismus und Rassenhass keinen Platz haben sollen.“

Und in Berlin betonte Christoph Heubner, der Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees: „Weltweit steigt die Zahl der antisemitischen Vorfälle an. Menschen haben Angst vor Fremden und flüchten sich in Ablehnung und Aggressivität: Die Worte von Papst Franziskus sind ein Kompass für Menschlichkeit und Menschenwürde. Er ist den Überlebenden von Auschwitz ein Mensch ihres Vertrauens, der ihnen Mut macht, ihren Weg der Erinnerung und der Aufklärung weiter zu gehen.“