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Bundesverdienstkreuz für Zofia Posmysz

BERLIN - Am morgigen Dienstag, dem 31.7.2012, wird in Oswiecim/Auschwitz die polnische Auschwitz-Überlebende und Schriftstellerin Zofia Posmysz mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Zofia Posmysz geriet als 18jährige Widerstandskämpferin in die Hände der Gestapo. Sie durchlebte die Lager Auschwitz und Ravensbrück. In zahlreichen Erzählungen, Berichten und Gesprächen schilderte sie ihre Erlebnisse in der zerstörten Welt der deutschen Konzentrations- und Vernichtungslager. Weltweit berühmt wurde Zofia Posmysz mit ihrem 1962 publizierten Hörspiel „Die Passagerin“, das in Polen von Andrzej Munk verfilmt und 1968 von dem russisch-jüdischen Komponisten Mieczysław Weinberg als Oper vertont wurde. Erst 42 Jahre nach Entstehung wurde die Oper im Juli 2010 bei den Bregenzer Festspielen mit triumphalem Erfolg in Anwesenheit von Zofia Posmysz szenisch uraufgeführt. Geschildert wird die Nachkriegsbegegnung einer KZ-Aufseherin mit einer Lager-Überlebenden, die sie an Bord eines Ozeandampfers auf dem Weg nach Südamerika wiedererkennt. Auf besonderen Wunsch von Zofia Posmysz wird sie das Bundesverdienstkreuz in der Internationalen Jugendbegegnungsstätte in Oswiecim/Auschwitz entgegennehmen, die von Deutschland aus initiiert wurde und deren Arbeit sie seit vielen Jahren eng verbunden ist.
  
Christoph Heubner, Exekutiv-Präsident des Internationalen Auschwitz Komitees, betonte in Berlin: „Es ehrt die Bundesrepublik Deutschland, dass sie Zofia Posmysz auszeichnet. Ihre leise und beharrliche menschliche Stimme als Zeugin und als Erzählerin hat den Gesprächsbeginn zwischen Deutschen und Polen nach der verwüsteten Welt von Auschwitz überhaupt erst ermöglicht und ermöglicht ihn bis heute.“