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Skandalöse Urteile in Hoyerswerda

Die gestrigen Bewährungsstrafen gegen die meisten der rechtsextremen Täter in einem Prozess gegen rechtsextreme Umtriebe in Hoyerswerda sind skandalös: Die Neonazis hatten einem jungen Ehepaar, das sich in seiner Heimatstadt gegen rechts engagiert, Todesangst eingejagt. Das Ehepaar verließ – auch auf Anraten der örtlichen Polizei – seine Heimatstadt und zog weg.

Zu den Urteilssprüchen betonte Christoph Heubner, der Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitee, nach den Gedenkfeiern zur Befreiung von Auschwitz:


"Diese Urteile – gefällt am Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust – muten geradezu makaber an. Neonazis, die Menschen jagen und in Todesangst versetzen, werden zu Bewährungsstrafen verurteilt. Ein fatales Signal für all jene Bürger, die sich in ihren Gemeinden Neonazis entgegenstellen und auf die wehrhafte Demokratie hoffen. Dieses Urteil ist auch eine Beleidigung für die Opfer des Holocaust, derer man gestern so wohltönend gedacht hat. Ihnen kommt dieser Hass der Nazis, der in den Alltag der Menschen einbricht und ihr Leben zerstören will, sehr bekannt vor. Und dieses Urteil dokumentiert eine erneute krasse Fehleinschätzung unserer demokratischen Institutionen angesichts der Gewaltbereitschaft und des Organisationsgrades der Neonazis in vielen Kommunen Deutschlands."