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Adolf Eichmann während des Prozesses in Israel 1961

Adolf Eichmann während des Prozesses in Israel 1961, Bild: Israel Government Press Office, Public domain, via Wikimedia Commons

Vor 60 Jahren: Prozessbeginn gegen Adolf Eichmann

Zum 60. Jahrestag des Prozessbeginns gegen Adolf Eichmann, einen der Hauptverantwortlichen des Völkermordes an den europäischen Juden, betonte in Berlin Christoph Heubner, der Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees:

"Weltweit steht Überlebenden von Auschwitz und allen Überlebenden des Holocaust heute der 11. April 1961 vor Augen, als der Prozess gegen Adolf Eichmann, einen der Hauptverantwortlichen des Mordes an den europäischen Juden, in Jerusalem begann. Dass Eichmann, der den millionenfachen Mord an ihren Familien organisiert hatte, vom israelischen Geheimdienst in Argentinien ergriffen worden war und sich vor einem ordentlichen Gericht in Jerusalem verantworten musste, war für sie auch ein ungeheuer wichtiges Signal dafür, dass für Nazi-Mörder kein Versteck in dieser Welt sicher war. Endlich sahen sie Eichmann auf der Anklagebank eines ordentliches Gerichtes und sie konnten vor diesem Gericht und vor den Augen der Welt bezeugen, welche Verbrechen in den deutschen Konzentrations-und Vernichtungslagern geschehen waren.

Bis heute ist den Überlebenden auch bewußt, dass staatlichen Stellen in Deutschland lange vor dem Jerusalemer Prozess bekannt war, wohin Eichmann und andere NS-Täter entkommen waren. Ein Interesse, ihn nach Deutschland ausliefern zu lassen und dort vor Gericht zu stellen, bestand nicht. Umso dankbarer sind die Überlebenden bis heute für diesen Prozess in Jerusalem, der für sie immer noch als Erinnerung daran gilt, dass es auch in Zukunft für Völkermörder kein Entkommen geben darf und dass die juristische Aufarbeitung der NS-Verbrechen gerade in Deutschland fortgesetzt werden muss."