Wer war Alberto Errera? Ein griechischer Jude, ein Marineoffizier, Häftling Nr. 18 25 52 in Auschwitz und- ohne Zweifel- ein Widerstandskämpfer, ein Held, todesmutig:

Vor 80 Jahren, in diesen Tagen des Juli 1944, geriet eine Kamera in Alberto Erreras Hände: Im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau, nahe der Gaskammern und Krematorien Nr. 4 und 5. Mit Hilfe und Unterstützung seiner Mithäftlinge im "Sonderkommando" gelang es Errera, heimlich die Verbrennung jüdischer Menschen zu fotografieren:

Seine Aufnahmen sind die einzige fotografische Dolumentation des Holocaust. Polnische Häftlinge und Angehörige des polnischen Widerstandes sorgten dafür, daß die Aufnahmen aus dem Lager geschmuggelt wurden und erhalten blieben: Als Beweise für alle Zeit. Alberto Errera starb Anfang August 1944 bei seinem Versuch, aus dem Lager zu fliehen. Er wurde erschossen und er war 31 Jahre alt. 

Berührt und herausgefordert vom Entsetzen und der Wirklichkeit seiner Fotografien schuf der Maler Gerhard Richter im Jahr 2014 seinen Zylus "Birkenau." Eine Edition dieser Bilder und Kopien der Fotografien Alberto Erreras finden sich heute in der in der Ausstellungshalle "Gerhard Richter Birkenau" nahe der Internationalen Jugendbegegnungsstätte in Oswiecim: Als Dank und Requiem für den Mut Alberto Erreras und seiner Mithäftlinge:

„Sich ein Bild zu machen … macht uns zu Menschen.“ (Gerhard Richter)

Eröffnung des Gerhard Richter Museums Birkenau in Oświęcim