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Pressemitteilung des Internationalen Auschwitz Komitees

10.05.2023

90. Jahrestag der Bücherverbrennung vom 10. Mai 1933

 
 
10. Mai 1933: Deutsche Studenten der Berliner Universitäten verbrennen eingesammelte, “undeutsche” Schriften und Bücher öffentlich auf auf dem Opernplatz in Berlin. Foto: Bundesarchiv, Bild 102-14597 / Georg Pahl / CC-BY-SA 3.0 via Wikipedia

10. Mai 1933: Deutsche Studenten der Berliner Universitäten verbrennen eingesammelte, “undeutsche” Schriften und Bücher öffentlich auf auf dem Opernplatz in Berlin. Foto: Bundesarchiv, Bild 102-14597 / Georg Pahl / CC-BY-SA 3.0 via Wikipedia

 

 

 

Zum 90. Jahrestag der Bücherverbrennung vom 10. Mai 1933 betonte während eines Aufenthaltes in der Gedenkstätte Auschwitz der Schriftsteller und Exekutiv Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees Christoph Heubner:

"Weltweit gedenken heute Überlebende des Holocaust jenes Abends am 10. Mai 1933 als in vielen deutschen Städten hassgepeitschte junge Nazianhänger versuchten, die Bücher jüdischer und politisch mißliebiger Autoren auf vorher aufgerichteten Scheiterhaufen zu verbrennen und endgültig zu vernichten. Auch ihre Autorinnen und Autoren sollten vernichtet und aus der deutschen Sprache vertrieben und ausgelöscht werden. Viele jener Autorinnen und Autoren sind später in Konzentrationslagern der Nazis gedemütigt, gequält und ermordet worden.

Wir gedenken mit Wehmut und Zorn all dieser Menschen, die an diesem Abend aus ihrer Welt und ihrer Heimat vertrieben worden sind und sich als Schriftsteller nie mehr von diesem Abend des Hasses und der Vernichtung haben erholen und in ihre Sprache und in ihre Heimat haben zurück finden können. Und uns stehen jene Menschen vor Augen, die sich zu den Feuern drängten und diese Spektakel der Vernichtung gleichgültig und sensationslüstern zugleich nicht verpassen wollten:

Deutschland hat an diesem Abend des 10 Mai 1933 nicht nur seine Würde sondern auch  einen Großteil seiner Kreativität und  geistigen Kraft im Feuer zerstört. Auch wenn es ein Trost ist, dass die verbrannten Bücher aus der Asche entflohen sind und ihre endgültige Auslöschung nicht gelungen ist, wissen wir dennoch, dass heute weltweit Schriftstellerinnen und Schriftsteller bedroht, eingekerkert und verfolgt werden. Ihnen gilt gerade an diesem Tag das Mitgefühl und die Solidarität der Überlebenden des Holocaust: Eure Gedanken und Eure Sätze leben, sie werden die Welt erreichen."

 
 
 

Für Rückfragen / for further Information

Christoph Heubner

Exekutiv-Vizepräsident 

Internationales Auschwitz Komitee

Telefon: ++ 49 (030) 26 39 26 81