Überlebende des Holocaust haben die Wahlen zum Deutschen Bundestag mit besonderem Interesse verfolgt. Hierzu betonte in Berlin Christoph Heubner, der Exekutiv Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees:

"Dass die AfD bei den Wahlen zum Deutschen Bundestag Verluste hat hinnehmen müssen, ist für die Überlebenden des Holocaust eine gute Nachricht, die auch nach Europa ausstrahlen wird. Inwieweit diese Verluste der stupiden Haß-Rhetorik der AfD, ihren internen Querelen oder ihrer permanenten Demokratieverachtung geschuldet sind, werden die demokratischen Parteien analysieren müssen.

Dramatisch allerdings mutet der Blick auf das AfD-Ergebnis in Sachsen und Thüringen an, bei dem deutlich wird, daß die demokratischen Parteien die AfD im zurückliegenden Wahlkampf viel zu selbstverständlich als "normalen" demokratischen Mitbewerber haben durchgehen lassen, ohne die Repräsentanten der Partei in Wahldebatten  immer wieder auf ihre Rhetorik des Hasses, ihre Verachtung der Demokratie und ihre massive Verfilzung  mit der Gewaltentwicklung in der Querdenker-Szene festzunageln.

Auch deshalb sind die AfD-Ergebnisse in Sachsen und Thüringen ein dramatischer Weckruf nicht nur an die demokratischen Parteien, sondern an die gesamte Gesellschaft, dieser Entwicklung ein starkes und wehrhaftes Engagement für die Demokratie entgegenzusetzen."