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Pressemitteilung des Internationalen Auschwitz Komitees

11.05.2020

Antisemitische Verschwörungstheorien nehmen in der Debatte um die Corona-Pandemie zu: „Wieder einmal soll der Jude schuld sein“

 
 
IAK Signet

 

 

 

Zu der Zunahme antisemitischer Verschwörungstheorien im Rahmen der Debatte um die Corona-Pandemie betonte in Berlin Christoph Heubner, der Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees:

"Die zunehmende Propagierung antisemitischer Verschwörungstheorien angesichts der Debatten um die Corona-Pandemie lässt Überlebende des Holocaust nur noch fassungslos zurück: Wieder einmal soll der Jude schuld sein. Dass auch in dieser Krisensituation Holocaust-Leugner und Antisemiten die Gelegenheit nutzen, ihre giftigen Lügen in der Gesellschaft zu verteilen und ihre perfiden Verschwörungstheorien mit den Ängsten der Menschen zu verbinden, war nicht anders zu erwarten.

Aber für Überlebende des Holocaust ist es ein unwürdiger und unerträglicher Zustand, wenn Menschen aus der Mitte der Gesellschaft, die bei Demonstrationen ihre berechtigten kritischen Anfragen an Regierungen und Parteien auf die Straße tragen, dies gemeinsam mit Holocaust-Leugnern und Antisemiten tun. Jeder Protest in der Demokratie entwertet sich selbst, wenn als Bündnisgenossen Menschen aufmarschieren, die den millionenfachen Mord an den jüdischen Familien Europas leugnen oder in antisemitischem Hass gefangen sind. Wenn sich jetzt auch noch Bischöfe der katholischen Kirche angesichts der Corona-Krise der rechtsextremen und antidemokratischen Verschwörungshysterie annähern, ist dies ein fatales Signal für den demokratischen Zusammenhalt der Gesellschaften in Europa."

 
 
 

Für Rückfragen / for further Information

Christoph Heubner

Exekutiv-Vizepräsident 

Internationales Auschwitz Komitee

Telefon: ++ 49 (030) 26 39 26 81