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Pressemitteilung des Internationalen Auschwitz Komitees

19.11.2020

Stimme seiner ermordeten Mithäftlinge und Familienmitglieder: Paul Sobol ist tot

 
 
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Am 17. November ist in Brüssel der Auschwitz-Überlebende Paul Sobol im Alter von 94 Jahren gestorben. Zu seinem Tode betonte Christoph Heubner, der Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees:

"Auschwitz-Überlebende in aller Welt verabschieden sich von ihrem Freund und Weggefährten Paul Sobol mit Wehmut und großer Dankbarkeit. Paul und seine Schwester Betsy waren die einzigen Familienmitglieder, die den Holocaust überlebten. Nach langen Jahren des Schweigens gehörte Paul Sobol in den letzten Jahrzehnten seines Lebens zu den großen und beeindruckenden europäischen Zeitzeugen, die die Erinnerungen an die Ermordung der europäischen Juden und die Ursachen von Auschwitz immer wieder in die Welt getragen haben. Über viele Jahre kam er aus Brüssel zu Zeitzeugengesprächen nach Deutschland, über viele Jahre hat er Gruppen junger Menschen aus Belgien und Luxemburg in die Gedenkstätte Auschwitz und in die dortige Internationale Jugendbegegnungsstätte begleitet.

Er war ein langjähriger Freund der Internationalen Jugendbegegnungsstätte in Oswiecim, ein wichtiger Repräsentant der belgischen Fondation Auschwitz und die Stimme seiner ermordeten Mithäftlinge und Familienmitglieder: Besonders junge Menschen waren beeindruckt von seiner leisen Freundlichkeit und seiner Bitte an sie, in der Demokratie Verantwortung zu übernehmen. Mit großer Besorgnis verfolgte er das Wiederaufleben von Antisemitismus und populistischem Hass in Europa, aber bis zum Schluss vertraute er darauf, dass seine Worte als Zeitzeuge bei den jungen Menschen nicht vergeblich waren."

 
 
 

Für Rückfragen / for further Information

Christoph Heubner

Exekutiv-Vizepräsident 

Internationales Auschwitz Komitee

Telefon: ++ 49 (030) 26 39 26 81