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19.03.2013

Antisemitismus in Ungarn: Drohungen in der Budapester Universität / Demokraten Europas gefordert

 
 
Schild an der Tür der Philosophin Agnes Heller: "Juden! Die Universität gehört uns, nicht Euch."

Schild an der Tür der Philosophin Agnes Heller: "Juden! Die Universität gehört uns, nicht Euch."

 

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Erst vor wenigen Tagen fand die weltweit renommierte ungarische Philosophin Agnes Heller an ihrer Bürotür in der Budapester Universität die Aufschrift: "Juden! Die Universität gehört uns, nicht Euch. Beste Grüße: Die ungarischen Studenten." Agnes Heller wuchs in einer jüdischen Familie auf. Ihr Vater überlebte die Deportation nach Auschwitz nicht. Heute wird bekannt, dass die ungarische Regierung ausgewiesene Antisemiten und Romahasser mit nationalen Verdienstorden ausgezeichnet hat.

Hierzu sagte Christoph Heubner, der Exekutiv Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees, während eines Aufenthaltes in der Gedenkstätte Auschwitz mit deutschen und polnischen Jugendlichen: "Die größte Gruppe der jüdischen Opfer in Auschwitz waren Ungarn. Wie lange will Europa noch hinnehmen, dass jüdische Menschen in Ungarn sich erneut verlassen fühlen und Angst haben. Auch die Roma in Ungarn haben zunehmend das Gefühl auf einem Pulverfass und in einer Welt des Hasses und der Demütigung zu leben. Die ungarische Regierung gibt Europa erneut eine schallende Ohrfeige und verhöhnt die Werte, die alle Europäer verbinden sollten. Jetzt sind vor allem die europäischen Parteifreunde von Herrn Orban gefordert, ihn zur Rede zu stellen und dies öffentlich werden zu lassen."