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03.04.2013

Baron Paul Halter ist tot

 
 

 

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Am 30. März ist in Brüssel der belgische Auschwitz-Überlebende Baron Paul Halter im 93. Lebensjahr verstorben.

Paul Halter war als Mitglied der Leitung der Arbeit und dem Engagement des Internationalen Auschwitz Komitees lange Jahre verbunden. Freundschaften verbanden ihn mit Auschwitz-Überlebenden in der ganzen Welt.

Zur Lebensleistung von Paul Halter gehören nicht nur die Gespräche, die er über Jahrzehnte hinweg mit mehr als 2000 belgischen Lehrern zur Geschichte von Auschwitz und deren politischen und pädagogischen Konsequenzen geführt hat, sondern auch die Beteiligungen an Ausstellungen des Internationalen Auschwitz Komitees, die bis heute in vielen europäischen Ländern gezeigt worden sind.

Herausragendstes Beispiel seines Engagements wird jedoch auch in der Zukunft die Gründung der „Fondation Auschwitz“ bleiben, die er 1980 gemeinsam mit Maurice Goldstein, seinem Freund und späteren Präsidenten des Internationalen Auschwitz Komitees betrieben hat. Es waren Paul Halter und Maurice Goldstein, die als erste die enge Zusammenarbeit mit Pädagoginnen und Pädagogen begründeten und die Öffnung und Ausweitung der Arbeit der nationalen Komitees der Überlebenden  hin zu Angehörigen und Vertretern jüngeren Generationen begründeten.

Paul Halters Konzept hat in vielen europäischen Ländern Schule gemacht und Nachahmer gefunden.

Über 30 Jahre hinweg hat Paul Halter die „Fondation Auschwitz“ gemeinsam mit Henri Goldberg und anderen Partnern zu einer international bedeutenden pädagogischen Institu-tion aufgebaut und geprägt.

1996 wurde ihm für seine Lebensleistung vom belgischen König Albert II der Adelstitel „Baron“ verliehen. Als Wahlspruch wählte Paul Halter die Begriffe: „Ehre, Pflicht und Gerechtigkeit“. Sie haben sein Leben bestimmt und dennoch war sein Leben bis zum Schluss auch geprägt von einer tiefen Empörung über den Zustand der Welt, die aus Auschwitz, dem Schicksal seiner Eltern und so vieler anderer so wenig gelernt hat.