Zu dem vom polnischen Parlament beschlossenen Gesetz zum Umgang mit dem Holocaust betonte in Berlin Christoph Heubner, der Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees:
"Die Empörung vieler Menschen in Polen und in anderen Ländern angesichts der immer wieder auftauchenden historisch falschen und skandalösen Bezeichnung ‚polnische Konzentrationslager‘ ist absolut verständlich. Überlebende in aller Welt haben immer wieder darauf hingewiesen, dass diese falsche Bezeichnung nicht nur die polnischen Überlebenden von Auschwitz, sondern alle jüdischen und nicht-jüdischen Überlebenden beleidigt. Es handelt sich, wie jeder wissen sollte, um ehemalige deutsche Konzentrations- und Vernichtungslager auf polnischem Boden. Dieses Gesetz jedoch instrumentalisiert die Erinnerung an Auschwitz für durchsichtige politische Absichten der jetzigen polnischen Regierung. Es beschädigt den Dialog zwischen Wissenschaftlern, Politikern und historisch Interessierten in aller Welt, die die wichtige Arbeit polnischer Historiker und der Gedenkstätte in Auschwitz-Birkenau mit Sympathie und Anerkennung verfolgen. Es zerstört Vertrauen und wird so zu nichts Gutem führen. Deshalb hoffen wir auf den Präsidenten der Republik Polen, dem Gesetz in seiner jetzigen Form die Zustimmung zu verweigern."