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09.02.2022

Gerhard Richter wird 90 Jahre alt

 
 
In seinem "Birkenau-Zyklus" hat Richter vier aus dem Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau herausgeschmuggelte Schwarz-Weiß-Fotos als Vorlagen verarbeitet, die ein Häftling heimlich aufgenommen hatte. Foto: imago/Robert Michael

In seinem "Birkenau-Zyklus" hat Richter vier aus dem Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau herausgeschmuggelte Schwarz-Weiß-Fotos als Vorlagen verarbeitet, die ein Häftling heimlich aufgenommen hatte. Foto: imago/Robert Michael

 

 

 

Zum 90. Geburtstag des Malers Gerhard Richter betonte in Berlin Christoph Heubner, der Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees:

"Auschwitz-Überlebende grüßen und danken Gerhard Richter anläßlich seines 90. Geburtstages für sein Werk und die Welt, die er in der mutigen und hellsichtigen Auseinandersetzung mit seinen Erinnerungen, Wahrnehmungen und Gefühlen erschaffen hat. Besonders berührt sind sie von seinen Birkenau Bildern,  die für immer an der Wand der Geschichte sichtbar sein werden. Richter setzt mit diesen Bildern auch dem Mut jener Häftlinge des Sonderkommandos ein Denkmal, die es schafften, die Ermordung und Verbrennung der jüdischen Familien heimlich zu fotografieren. Die Überlebenden empfinden deshalb diese Bilder Gerhard Richters nicht nur als Zeichen seiner Empathie mit ihnen und allen in Auschwitz Ermordeten, sondern sehen sie auch als Beleg dafür, daß die künstlerische Auseinandersetzung mit dem, was in Auschwitz geschehen ist, nicht enden wird.

Es ist für die Auschwitz-Überlebenden eine bleibende Geste, dass Gerhard Richter eine Edition seines Birkenau-Zyklus dem Internationalen Auschwitz Komitee überlassen und dass für diese Bilder eine Ausstellungshalle auf dem Gelände der Internationalen Jugendbegegnungsstätte in Oswiecim/Auschwitz entstehen wird - vier Kilometer von dem Ort Birkenau entfernt, an dem die Bilder des Malers ihren Ursprung haben."