Zur Pegida-Demonstration am 9. November 2020 in Dresden betonte in Berlin Christoph Heubner, der Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees:
"Dass es gestern der Pegida-Bewegung in Dresden erneut gelingen konnte, an einem 9. November die öffentliche Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und nazistische Stimmungen unter die Leute zu bringen, ist für Überlebende des Holocaust gerade im Blick auf die Bedeutung dieses Tages schwer erträglich und inakzeptabel.
Ebenso schwer verständlich ist allerdings das mangelnde Erinnerungsvermögen und die Gedankenarmut auf Seiten der städtischen Behörden, die auf diese Situation seit langem hätten vorbereitet sein können und durch ihre Tatenlosigkeit den Pegida-Gefolgsleuten erneut eine Bühne ermöglicht haben: Schon am 9. November 2015 hat es in Dresden exakt die gleiche Situation gegeben.
Im Jahr 2020 hätte man zumindest versuchen können, diese würdelose Situation durch rechtzeitige alternative Planungen zu verhindern. Das einzig Positive, was heute anzumerken ist, betrifft die Zahl der Teilnehmer: 2015 erschienen am 9. November zwischen sieben- und achttausend Teilnehmer, 2020 waren es laut Pressemeldungen nur eintausend.
Bleibt zu hoffen, dass viele der ehemaligen Pegida-Demonstranten mittlerweile verstanden haben, dass diese Bewegung längst mit fliegenden Fahnen im Lager von Neonazis und Rechtsextremen gelandet ist.“