Bronzebüste von "Tante Truus" an der Bachplein in Amsterdam
Skulptur am Bahnhof Friedrichstrasse, Bildhauer Frank Meisler
Die Botschaft des Königreichs der Niederlande ehrt am 30. August 2013 am Kinderdenkmal vor dem Bahnhof Friedrichstraße die Niederländerin Geertruida Wijsmuller-Meijer, genannt Tante Truus. Es ist der 35. Todestag einer außergewöhnlichen Frau.
Geertruida Wijsmuller-Meijer rettete während der Zeit des Nationalsozialismus mit ihren Kindertransporten mehr als 10.000 jüdische und "nicht-arische" Kinder. Sie arbeitete zusammen mit der in Norden geborenen Berliner Jüdin Recha Freier.
Nachdem sich die Bedrohung der jüdischen und nicht-arischen Bevölkerung in Nazi-Deutschland immer mehr zugespitzt hatte, reiste Geertruida Wijsmuller-Meijer ab November 1938 mehrfach nach Wien. Sie schaffte es schließlich, bei Adolf Eichmann vorgelassen zu werden, der zu dieser Zeit in Wien die "Zentralstelle für jüdische Auswanderung" leitete. Sie trotzte Eichmann die Zusage ab, dass innerhalb von fünf Tagen 600 Kinder nach England würden ausreisen können, wenn es ihr gelänge, den Transport zu organisieren. Geertruida Wijsmuller-Meijer schaffte es. Am 11. Dezember 1938 brachte ein erster Transport Kinder über die Niederlande nach Großbritannien. Weitere folgten. Schließlich konnten mehr als 10.000 Kinder aus Deutschland, Österreich und der Tschechoslowakei nach England gerettet werden. Bis die Aktion am 1. September 1939 - dem Beginn des Zweiten Weltkriegs – ihr Ende fand. Da hatte "Tante Truus" schon 74 Transporte organisiert.
Die Skulptur am Bahnhof Friedrichstrasse stammt von dem heute in Israel lebenden Architekten und Bildhauer Frank Meisler. Er gehörte zu den jüdischen Kindern, die durch die Kindertransporte nach England gerettet wurden. Die Skulptur wurde von der Initiative "Kindertransport Organisation Deutschland" und ihrer Vorsitzenden Lisa Bechner mit Unterstützung des Internationalen Auschwitz Komitees aufgestellt.