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08.11.2019

Solidarität mit Liliana Segre: VW-Auszubildende halten Mahnwache vor der italienischen Botschaft gegen antisemitischen Hass

 
 
Mahnwache am Holocaust-Mahnmal in Berlin-Mitte. © Bernd Oertwig

Mahnwache am Holocaust-Mahnmal in Berlin-Mitte. © Bernd Oertwig

 

 

 

Das Internationale Auschwitz Komitee hielt heute gemeinsam mit Auszubildenden der VW-Werke in Emden, Osnabrück, Wolfsburg und dem polnischen Bielsko-Biala Mahnwachen vor der italienischen Botschaft im Tiergarten sowie am Holocaust-Denkmal für die ermordeten Juden Europas ab. Hintergrund ist die aktuelle antisemitische Bedrohung der italienisch-jüdischen 89-jährigen Auschwitz-Überlebenden und Senatorin Liliana Serge derzeit in Italien sowie das Gedenken an antijüdische Gesetze in Italien von 1938 und das Gedenken an die Progromnacht der Nationalsozialisten gegen jüdische Einrichtungen in Deutschland vom 8. und 9. November 1938.

Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer sprach am Holocaust-Mahnmal mit Christoph Heubner, Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees und den jungen Auszubildenden.

Auschwitz-Überlebende in aller Welt sind voller Empörung, Trauer und Mitgefühl angesichts der Welle von antisemitischem Hass, die ihrer 89-jährigen italienischen Leidensgenossin Liliana Segre täglich entgegenschlägt. In dieser Situation erhält Liliana Segre jetzt Polizeischutz.

Hierzu betonte Christoph Heubner: „Liliana Segre war 14 Jahre alt, als sie nach Auschwitz deportiert wurde. Dss eine heute 89-jährige Auschwitz-Überlebende angesichts des antisemitischen Hasses, mit dem sie täglich bedroht wird, von der Polizei geschützt werden muss, ist eine Schande, die nicht nur Italien, sondern ganz Europa betrifft. In Italien trägt in erster Linie Matteo Salvini die Verantwortung für die Vergiftung des gesellschaftlichen Klimas, in der dieser Hass immer alltäglicher wird. Der Anstieg dieses Hasses ist nicht auf Italien beschränkt: Überall in Europa hat Salvini Gesinnungsgenossen und überall in Europa leiden Überlebende des Holocaust unter rechtsextremen und antisemitischen Hassparolen. Sie haben nach Auschwitz eine solche Entwicklung für unmöglich gehalten.“