Auschwitz-Überlebende nehmen Abschied von Adolf Burger
99-jährig ist in Prag der Auschwitz-Überlebende Adolf Burger verstorben. Er war aufgrund seines Leidensweges und seiner Geschichte in den Konzentrations- und Vernichtungslagern der Nazis einer der weltweit bekanntesten Zeitzeugen, der es sich nach seiner Befreiung zum Ziel gesetzt hatte, die Welt und insbesonders junge Menschen über die mörderische Wirklichkeit der Konzentrationslager und die verbrecherische Geldgier der NS-Täter zu informieren.
Zum Tod Adolf Burgers betonte während eines Aufenthaltes in Oswiecim /Auschwitz Christoph Heubner, der Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees:
"Adolf Burger hat sein ganzes Leben lang unter dem Freiheitsentzug, den Demütigungen und dem ihm zugedachten Mordurteil der Nazis gelitten. Wie kaum ein anderer Häftling hat er in der Fälscherwerkstatt des Lagers Sachsenhausen auch die kriminelle Energie der NS-Täter und ihre Gier nach Geld und Gold kennengelernt.
Den alltäglichen Fragen und Herausforderungen seiner Erinnerungen und des Überlebens ist er mit unendlicher Disziplin und Klarheit begegnet: Er wollte immer wieder erzählen, was er gesehen hatte, um selber zu verstehen was wirklich in Auschwitz und den anderen Lagern geschehen war. Nur durch das Erzählen glaubte er, eine Wiederholung der Geschichte verhindern zu können. Auch deshalb war ihm der 2007 uraufgeführte und mit dem Oscar ausgezeichnete Film "Die Fälscher", der seine Geschichte erzählte, eine große Genugtuung: Man wird uns alle nicht vergessen. Auch seine Bücher widmete er seinen Mithäftlingen und er schrieb sie voller Hoffnung: Gegen das Vergessen, für die Zukunft der Menschen.
Die Auschwitz-Überlebenden verabschieden sich von Adolf Burger mit Wehmut und Dankbarkeit."