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Der Holocaust-Überlebende Boris Romantschenko wurde am 18. März 2022 bei einem russischen Raketenangriff in der ostukrainischen Stadt Charkiw während des Überfalls Russlands auf die Ukraine getötet. Bild: IMAGO / photo2000

Der Holocaust-Überlebende Boris Romantschenko wurde am 18. März 2022 bei einem russischen Raketenangriff in der ostukrainischen Stadt Charkiw während des Überfalls Russlands auf die Ukraine getötet. Bild: IMAGO / photo2000

Holocaust-Überlebender Boris Romantschenko bei einem russischen Raketenangriff getötet.

Der 96 jährige ukrainische Holocaust-Überlebende Boris Romantschenko wurde am Freitag bei einem russischen Raketenangriff in seiner Wohnung in Charkiw getötet. Hierzu betonte während eines Aufenthaltes in der Gedenkstätte Auschwitz Christoph Heubner, der Exekutiv VIzepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees:

"Für Auschwitz-Überlebende  und für Überlebende des Holocaust ist der Tod ihres Leidensgenossen und Weggefährten Boris Romantschenko im ukrainischen Charkiw endgültig zum Fanal eines verbrecherischen Krieges geworden, den Putin mit seiner Kamarilla tagtäglich in die Ukraine trägt. Dieser Krieg tritt die Erinnerungen und das Lebenswerk der Überlebenden mit Füßen und versucht darüberhinaus, die Gemeinschaft der Überlebenden in der Ukraine,in Polen, in Rußland, in Belarus, in Israel und in vielen anderen Ländern der Erde zu spalten und zu zerstören."

Und in Budapest fügte Eva Fahidi, die ebenfalls 96 jährige ungarisch jüdische Überlebende des Holocaust hinzu: "Alles wofür wir nach unserer Befreiung aus Auschwitz, Buchenwald, Ravensbrück und Sachsenhausen in den letzten Jahrzehnten gelebt haben, wofür wir aufgestanden sind und warum wir mit jungen Menschen in Europa unsere Erinnerungen geteilt haben -all dies entehrt und mißachtet Putin mit seinen Generälen. Es hieß immer, wir, die Überlebenden der Lager, seien das Gewissen der Welt. Putin hat kein Gewissen, er hat mit uns nichts zu tun, Schande über ihn und seine Lügen. Unsere Gedanken gehen in diesen Tagen zur Familie von Boris Romantschenko und zu allen Überlebenden des Holocaust in der Ukraine, die unter russischen Bomben um ihr Leben fürchten. Sie gehen aber auch zu den Eltern der jungen russischen Soldaten, die Putin in diesem Krieg verheizt hat und die gefallen sind."

Christoph Heubner, Mitbegründer der Internationalen Jugendbegegnungsstätte in Auschwitz,  wies abschließend darauf hin, dass Überlebende des Holocaust und ihre Familien auf ihrer Flucht aus der Ukraine und vor den Bomben Putins in der Internationalen Jugendbegegnungsstätte im polnischen Oswiecim/Auschwitz Schutz und Geborgenheit finden können. "Sie sind willkommen und geborgen, - gerade an dem Ort, mit dessen Namen sie bisher die größte Bedrohung ihres Lebens und ihrer Familien verbunden haben."