Filmstill aus "Shoah" © Berlinale
Claude Lanzmann wird auf der diesjährigen Berlinale doppelt geehrt: Zum einen werden in einer Hommage sechs seiner Filme gezeigt. Zum anderen erhält er am 16. Februar den Goldenen Ehrenbären für sein Lebenswerk.
Die Berlinale 2013 ehrt den französischen Dokumentarfilm-Regisseur und Produzenten Claude Lanzmann für sein außergewöhnliches Schaffen mit dem Goldenen Ehrenbären.
Claude Lanzmanns Film Shoah (1985) ist als epochales Meisterwerk der Erinnerungskultur in die Filmgeschichte eingegangen. Der neuneinhalbstündige Dokumentarfilm über den Völkermord an den europäischen Juden wurde unter anderem 1986 im Forum der Berlinale gezeigt und mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnet. Die Vorbereitungen und Filmarbeiten zu Shoah dauerten nahezu zwölf Jahre. Lanzmann zeigt in diesem Werk ausschließlich Interviews mit Überlebenden und Zeitzeugen der Shoah, darunter auch Täter, sucht die Orte der Vernichtung auf und vergegenwärtigt den unermesslichen Schrecken des Völkermords im Nationalsozialismus.
Claude Lanzmann ist einer der bedeutendsten Protagonisten des politisch-geistigen Lebens unserer Zeit. Unter dem Titel „Der patagonische Hase“ („Welt“-Literaturpreis 2010) veröffentlichte er 2009 seine Erinnerungen, in denen er literarisch eindrucksvoll seine persönliche und politische Lebensgeschichte erzählt und unter anderem den jahrelangen Entstehungsprozess seines filmischen Meisterwerks Shoah schildert.
Quelle: www.berlinale.de