In einer Feierstunde unter eingeschränkten Corona-Bedingungen überreichte ihm Reinhard Naumann, Bürgermeister des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf in Berlin, das Große Bundesverdienstkreuz.
Es ist der dritte Orden, den Christoph Heubner auf Anweisung des Bundespräsidenten erhält. Für seinen Einsatz als Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees wurde ihm 2002 das Verdienstkreuz am Bande und 2014 das Verdienstkreuz 1. Klasse überreicht.
Christoph Heubner engagiert sich mit großem Einsatz und unermüdlich für die Verfolgung nationalsozialistischer Gewaltverbrechen von Auschwitz, hieß es in der Laudatio.
Seine Stimme hat seit Jahren starkes Gewicht in der politischen Diskussion. Dabei verfolgt er unermüdlich die Interessen der Überlebenden.
Vor 35 Jahren war Christoph Heubner Mitbegründer der Internationalen Jugendbegegnungsstätte in Oświęcim/Auschwitz. Seitdem ein stark besuchter Treffpunkt internationaler Gruppen. Durch seine enge Zusammenarbeit mit der Volkswagen AG haben junge Auszubildende mehrfach im Jahr Gelegenheit zu politischen Diskussionen und Mitarbeit in der Gedenkstätte der Lager Auschwitz und Auschwitz-Birkenau.
Auch als Schriftsteller nähert sich Christoph Heubner ständig seinem Lebensthema Auschwitz. 2020 veröffentlichte er im Steidl-Verlag den Erzählband „Ich sehe Hunde, die an der Leine reißen“ und in diesem Jahr „Durch die Knochen bis ins Herz“. In seinen Erzählungen verarbeitet Christoph Heubner seine intensiven Begegnungen mit Überlebenden.
Er fügt den Emotionen der Überlebenden die eigenen hinzu. In der Komposition seiner authentischen Kurzprosa wird die Fassungslosigkeit und das Erschrecken deutlich, das die Opfer des Holocaust angesichts des Grauens getroffen haben muss. Die aus den Erinnerungen und Berichten zahlreicher Überlebender verdichteten Schilderungen ziehen die Leser:innen in Bann und tragen das Grauen aus der Vergangenheit in die Gegenwart. Als literarisches Mahnmal bleiben sie dort für die Zukunft.
Durch großen persönlichen Einsatz hat Christoph Heubner viel für die historisch-politische Bildung auf dem Gebiet der Holocaust Education geleistet, hieß es in der Ordens-Laudatio weiter. Sein kontinuierliches und nachhaltiges Engagement gilt dem Ziel, die Erinnerung an den Holocaust lebendig zu halten. Dieses Ziel verfolgt Christoph Heubner kompetent und effektiv über einen langen Zeitraum auf verschiedenen Wegen.
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