Anläßlich des 80. Jahrestages des Aufstandes vom 20. Juli und des 80. Jahrestages der Befreiung des Konzentrations-und Vernichtungslagers Majdanek betonte in Berlin Christoph Heubner, der Exekutiv Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees:
"In diesen Tagen gedenken Überlebende von Auschwitz in vielen Ländern des Mutes und der Einsamkeit all derjenigen, die sich in Deutschland der Nazi-Diktatur und ihren mörderischen Verbrechen entgegengestellt haben. Ihnen ist bewußt, wie klein die Zahl derer war, die sich von Anbeginn an oder zum Ende hin der Ideologie des Antisemitismus und des Völkermordes verweigert haben und gegen sie aktiv geworden sind. Viele dieser Menschen haben ihren Mut mit dem Leben bezahlt, nur wenige Deutsche haben zu diesem Mut gefunden, nur wenige Deutsche haben die Ausgrenzung und den Abtransport ihrer jüdischen Nachbarn sehen wollen. All jenen Menschen in Deutschland, die in diesen Jahren nicht blind und gleichgültig sein wollten, gehört die Erinnerung und die Anerkennung der Überlebenden aller Konzentrations-und Vernichtungslager, die von deutschen Mördern in Europa errichtet waren.
Wie spät der Aufstand des 20. Juli 1944 kam und wie weit die Vernichtung der jüdischen Familien Europas und die Mordprogramme der Nazis bereits umgesetzt waren zeigt die Tatsache, dass nur wenige Tage nach dem 20. Juli und dem Aufstand Stauffenbergs und seiner Mitverschwörer das Konzentrations-und Vernichtungslager Majdanek nahe Lublin am 23. Juli 1944 durch die Rote Armee befreit wurde:
Unter den Häftlingen in Auschwitz und all den anderen Lagern verbreiteten sich flüsternd beide Nachrichten und brachten den Menschen neue Hoffnung."