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Pressemitteilung des Internationalen Auschwitz Komitees

21.10.2022

Auschwitz-Überlebende Zilli Schmidt im Alter von 98 Jahren verstorben.

 
 
Zilli Schmidt geboren 1924 in Thüringen als Cäsilie Reichmann, überlebte die Konzentrationslager Lety in Böhmen und das sogenannte Zigeunerfamilienlager in Auschwitz-Birkenau. Ihre Tochter, Eltern und Geschwister sowie Verwandte wurden dort 1944 vergast. Zilli wurde am selben Tag zur Zwangsarbeit nach Ravensbrück verschleppt. Zusammen mit ihrer Cousine floh sie aus dem Konzentrationslager, schlug sich zu ihrem Onkel nach Berlin durch und beschaffte sich falsche Papiere, mit denen sie sich bis Kriegsende frei bewegte. Sie lebt in Mannheim. Zilli Schmidt hat bisher nur selten öffentlich über ihr Leben gesprochen. Foto: IMAGO / Mike Schmidt

Zilli Schmidt geboren 1924 in Thüringen als Cäsilie Reichmann, überlebte die Konzentrationslager Lety in Böhmen und das sogenannte Zigeunerfamilienlager in Auschwitz-Birkenau. Ihre Tochter, Eltern und Geschwister sowie Verwandte wurden dort 1944 vergast. Zilli wurde am selben Tag zur Zwangsarbeit nach Ravensbrück verschleppt. Zusammen mit ihrer Cousine floh sie aus dem Konzentrationslager, schlug sich zu ihrem Onkel nach Berlin durch und beschaffte sich falsche Papiere, mit denen sie sich bis Kriegsende frei bewegte. Sie lebt in Mannheim. Zilli Schmidt hat bisher nur selten öffentlich über ihr Leben gesprochen. Foto: IMAGO / Mike Schmidt

 

 

 

Mit Zilli Schmidt,die heute im Alter von 98 Jahren verstorben ist, ist eine der letzten Zeitzeuginnen des Völkermordes an den Sinti und Roma von uns gegangen. Zu ihrem Tod betonte in Berlin Christoph Heubner, der Exekutiv Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees:

"Auschwitz-Überlebende in aller Welt verabschieden sich mit Wehmut und Dankbarkeit von ihrer Leidensgefährtin und Freundin Zilli Schmidt, die eine der großen und berührenden Zeitzeuginnen des Völkermordes an den Sinti und Roma gewesen ist: 1943 wurde Zilli Schmidt nach Auschwitz deportiert, wo ihre Tochter und der größte Teil ihrer Familie in den Gaskammern von Birkenau ermordet wurden. Auch nach ihrer Befreiung aus den Händen der Mörder erlebte sie im Nachkriegsdeutschland Diskriminierung und Ausgrenzung. Ihr Kampf um Entschädigung für das an ihr und ihrer Familie begangene Verbrechen dauerte viele Jahre. Trotz all dieser bitteren Erfahrungen und Schmerzen war Zilli Schmidt eine gläubige Frau, die darauf vertraute, dass ihre Mitmenschen bereit wären, aus der Geschichte zu lernen und sich gegen Rassismus und Hass einzusetzen. Die Welt ist ohne Zilli Schmidt ein Stück dunkler geworden: Wir werden sie gerade in diesen Zeiten vermissen."

 
 
 

Für Rückfragen / for further Information

Christoph Heubner

Exekutiv-Vizepräsident 

Internationales Auschwitz Komitee

Telefon: ++ 49 (030) 26 39 26 81