
Karin Prien, Bundesministerin für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend fordert für Schülerinnen und Schüler Pflichtbesuche in KZ-Gedenkstätten einzuführen. Foto: IMAGO/Revierfoto
Am Rande der Nachbereitung eines Gedenkstättenprojektes mit deutschen und polnischen Auszubildenden der Volkswagen AG in der Gedenkstätte Auschwitz betonte Christoph Heubner, der Exekutiv VIzepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees im niedersächsischen Emden zu den Vorschlägen der Bildungsministerin:
"Auschwitz-Überlebende begrüßen die von der Ministerin angestoßene Debatte gerade in Zeiten von rapide wachsendem Antisemitismus und den zunehmenden Versuchen rechtsextremer und nazistischer Gruppen gerade junge Menschen für ihre Welt des Hasses und der Gewalt zu rekrutieren. Besuche in Gedenkstätten können im Kontext des schulischen Unterrichts aufzeigen, wohin diese Welt der Rechtsextremen am Ende geführt hat.
Für Überlebende des Holocaust ist nicht so sehr die Frage eines Pflichtbesuches von Bedeutung, sondern vor allem die Tatsache, dass Schulen und Lehrerfortbildungsinstitute in dieser dramatischen Situation durch den Bund und die Bundesländer finanziell befähigt werden, Fahrten in Gedenkstätten für Schülerinnen und Schüler und vor allem auch als Projekte der Lehrerfortbildung anzubieten. Hier den Rechtsextremen innerhalb und außerhalb der Parlamente in Europa nicht das Feld zu überlassen, ist gerade in diesen Tagen dringlich geboten."