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Pressemitteilung des Internationalen Auschwitz Komitees

18.02.2025

Internationales Auschwitz Komitee trauert um seinen Präsidenten, den jüdisch-polnischen Auschwitz-Überlebenden und Journalisten Marian Turski.

 
 
Marian Turski, Auschwitz-Überlebender, Journalist und Präsident des Internationalen Auschwitz Komitees, am 18.2.2025 im Alter von 98 Jahren in Warschau gestorben. Foto: Eva Oertwig, SCHROEWIG News & Images für IAK Berlin

Marian Turski, Auschwitz-Überlebender, Journalist und Präsident des Internationalen Auschwitz Komitees, am 18.2.2025 im Alter von 98 Jahren in Warschau gestorben. Foto: Eva Oertwig, SCHROEWIG News & Images für IAK Berlin

 

 

 

Marian Turski, 1926 geboren, wurde als Jugendlicher gemeinsam mit seiner Familie im Ghetto von Lodz inhaftiert und von dort nach Auschwitz deportiert. Er war 20 Jahre alt, als er - mehr tot als lebendig - nach dem Todesmarsch aus Auschwitz in Theresienstadt befreit wurde. Zu seinem Tod betonte in Berlin Christoph Heubner, der Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees:

"Auschwitz-Überlebende in vielen Ländern verabschieden sich mit großem Schmerz und unendlicher Dankbarkeit von ihrem Freund, Bruder und Leidensgefährten Marian Turski, der in aller Welt als wirkmächtiger Vertreter ihrer Erinnerungen und als Stimme ihrer ermordeten Angehörigen gehört wurde.

Bis in seine letzten Lebenstage hinein hat Marian Turski als Journalist und Zeitzeuge die politischen Entwicklungen mit zunehmender Sorge verfolgt. Er war bestürzt angesichts des europaweiten Aufflammens antisemitischer und rechtsextremer Ideologien und der rhetorischen Gewalt, mit der die Repräsentantinnen und Repräsentanten dieser Ideologien besonders junge Menschen zu radikalisieren versuchten. Nichts hat Marian Turski in den letzten Monaten seines Lebens so sehr umgetrieben wie der Satz des Auschwitz- Überlebenden Primo Levi:

"Es ist geschehen und es kann wieder geschehen."

Und dennoch gehörte auch in diesen Tagen die Hoffnung zu seinem Lebensprinzip. Er vertraute trotz seiner Ängste darauf, dass auch seine Mitmenschen jenseits aller Angst und Hetze Wege zueinander finden würden. Ohne Marian Turski sind wir sehr allein. Umso mehr bleibt uns als eine seiner letzten Botschaften, der letzte Satz, den er in seiner Rede anläßlich des 80. Jahrestages der Befreiung von Auschwitz für die Gedenkfeier am 23. Januar in Berlin formulierte:

"Unsere Tage, die der Überlebenden, sind gezählt: Aber wir werden nicht verstummen, wenn Sie, Sie Alle nicht schweigen."

 

Link zur Rede von Marian Turski

Bundespräsident Walter Steinmeier kondoliert zum Tod von Marian Turski

Bundeskanzler Olaf Scholz zum Tod von Marian Turski

Außenministerin Annalena Baerbock zum Tod von Marian Turski

MdB und Staatsministerin für Kultur und Medien, Claudia Roth, zum Tod von Marian Turski

Österreichischer Bundespräsident Alexander Van der Bellen zum Tod von Martian Turski

Naftali Fürst, Internationales Komitee Buchenwald Dora und Kommandos, zum Tod von Martian Turski

 
 
 

Für Rückfragen / for further Information

Christoph Heubner

Exekutiv-Vizepräsident 

Internationales Auschwitz Komitee

Telefon: ++ 49 (030) 26 39 26 81