In aller Welt gedenken in diesen Tagen Überlebende des Holocaust ihrer Leidensgenossinnen und Genossen in Israel, deren Welt am 7. Oktober 2023 durch die Terroristinnen und Terroristen der Hamas erneut in Stücke gerissen worden ist.
Die meisten von ihnen waren mutterseelenallein aus den Vernichtungslagern der Nazis zurückgekehrt. Nach dem Wiederaufbau neuer Familien in Israel und den Jahren der Wiedergeburt erlebten an diesem 7. Oktober viele von ihnen die brutale und demonstrative Abschlachtung von Familienmitgliedern und die Verschleppung ihrer Enkel oder Urenkelkinder durch die Geiselnehmer der Hamas. Manche der Jugendlichen sind noch heute in den Händen der Täter. Viele Holocaust-Überlebende selbst können bis heute nicht in ihre Wohnungen zurückkehren und leben unter dem Terror ständiger Angriffe. Überlebende des Holocaust in aller Welt grüßen sie an diesem Tag mit großer Solidarität und mit der ganzen Kraft ihrer Erinnerungen und ihres Herzens.
Hierzu betonte in München Dr. Eva Umlauf, Auschwitz-Überlebende und Präsidentin des Internationalen Auschwitz Komitees: "Es ist eine besondere Tragik, daß viele Überlebende des Holocaust nach ihrer Ankunft in Israel sehr deutlich gemacht haben, dass sie mit den Palästinensern in Frieden leben wollen, hatten sie doch selber in ihrem Leben genug Hass, Ausgrenzung und Gewalt erfahren. Einander kennen zu lernen, die jeweiligen Verletzungen und Erfahrungen zu verstehen und miteinander umgehen zu lernen, das war immer wieder die Intention von Überlebenden des Holocaust, die sie versucht haben auch gegen Widerstände durch Begegnungen und Austausch zu leben und in die israelische Gesellschaft hineinzutragen. Nach dem Terrortag des 7. Oktober 2023 sind alle diese Intentionen zerbrochen: Jeder Überlebende des Holocaust in Israel und auch die Überlebenden in aller Welt haben tagtäglich die grausame Wahrheit vor Augen, dass die Hamas immer noch und immer wieder den Staat Israel von der Landkarte der Welt herunterreißen und alle jüdischen Menschen, ob Frauen, Kinder, Männer oder Greise, töten und alles jüdische Leben für immer auslöschen will. Wir haben das schon einmal erlebt. Die Mörder damals nannten dies die Endlösung der Judenfrage.Und dennoch gehen in diesen Tagen unsere Gedanken auch nach Gaza: Wir sehen in der Folge des 7. Oktober das Leid der Bevölkerung und vor allem der Kinder in Gaza, die seit Jahrzehnten gezwungen sind als Geiseln der Hamas zu leben und durch deren Erziehung zum Hass zerstört werden. Und dennoch hoffen wir in jeder Minute auf die Freilassung der Geiseln und einen nahenden Frieden."
Und in Berlin betonte Christoph Heubner, der Exekutiv Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees: "In vielen europäischen Gesellschaften erleben wir derzeit ein massives Anwachsen des Antisemitismus, der mit dem Hass gegenüber dem Staat Israel einhergeht und hierzulande Hass und Gewalt hervorbringt. Es gelingt dem Furor und der tückischen Propaganda palästinensischer Unterstützergruppen immer wieder, den Staat Israel als alleinige Ursache allen Unheils im nahen Osten darzustellen und als Paria der Weltgemeinschaft zu brandmarken. Es ist absurd wenn die gesamte israelische Bevölkerung für die Politik der israelischen Regierung in Haftung genommen wird und sogar von internationalen Sport- und Schlagerwettbewerben ausgestoßen werden soll. Die Selbstgerechtigkeit und die pseudo-moralische Egozentrik der europäischen Welt gegenüber Israel und jüdischen Bürgern in aller Welt ist ebenso zynisch und wirkungslos, wie die Gleichgültigkeit so vieler angesichts der Gewalt und der Attacken, denen jüdische Menschen in Ländern Europas tagtäglich ausgesetzt sind. Das ist das bittere Resümee zu diesem 7. Oktober 2025."