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Pressespiegel des Internationalen Auschwitz Komitees

06.06.2012

Auch Italien und Niederlande besuchten Auschwitz

 
 

 

 

 

Quelle: Südtirol online

Nach der deutschen Fußball-Nationalmannschaft haben am Mittwoch auch die Teams aus Italien und der Niederlande die Holocaust-Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau besucht. 

Teamkapitän der „Azzurri“ Gianluigi Buffon legte zwei Tage vor dem EM-Eröffnungsspiel im ehemaligen KZ einen Kranz in den Farben der italienischen Tricolore nieder. 

Einige Spieler zündeten in Gedenken an die Opfer des NS-Regimes Kerzen an. 

Nationaltrainer Cesare Prandelli und sein Team begaben sich nach dem gut einstündigen Besuch im Museum Auschwitz nach Birkenau. Überlebende des KZ aus Italien schilderten den Azzurri in Birkenau ihre schrecklichen Erlebnisse von damals. 

Einige Nationalspieler weinten, berichtete die Nachrichtenagentur ANSA. Zum Abschied hätten die Fußballer die ehemaligen KZ-Häftlinge umarmt. 

Am Mittag stand die Rückkehr der Squadra Azzurra in ihr EM-Quartier nach Krakau und am Nachmittag das zweite Training bei der EM in Polen auf dem Programm. 

Zeitgleich besuchten auch die Niederländer den Erinnerungsort. Die Spieler des Vize-Weltmeisters waren nach dem einstündigen Besuch sichtlich beeindruckt. 

„Keine Worte können Auschwitz beschreiben“, twitterte Khalid Boulahrouz vom VfB Stuttgart auf der Rückreise. „Das dürfen wir nie vergessen“, schrieb John Heitinga von Everton. 

Bereits während des Trainingslagers im schweizerischen Lausanne Ende Mai hatte ein Universitätsprofessor das Oranje-Team auf den Besuch vorbereitet. Medien waren während des Aufenthaltes nicht zugelassen. In dem ehemaligen Konzentrationslager wurden während des Zweiten Weltkriegs rund 1,3 Millionen Menschen ermordet, die meisten von ihnen Juden. 

Eine Delegation der deutschen Nationalmannschaft hatte die Holocaust-Gedenkstätte schon am Freitag besucht. Das Internationale Auschwitz-Komitee bezeichnete die Besuche als wichtiges Signal. 

„Die Überlebenden wollen nicht, dass dieser Platz in Schweigen versinkt. Sie wollen, dass vor allem die Stimmen junger Menschen hier gehört werden“, schrieb Christoph Heubner, der stellvertretende Direktor des Komitees. 

„Sagen Sie Ihren Fans, was Sie in Auschwitz gesehen und gefühlt haben und was dieser Besuch Ihnen für die Zukunft gegeben hat“, appellierte Heubner an die Botschafterfunktion der Sportler für tausende Fans. Intoleranz, Rassismus und Antisemitismus existierten auch außerhalb der Sportstadien. 

„Ihre Möglichkeit, Einfluss auszuüben, ist bedeutend“, erklärte Heubner und erinnerte daran, dass viele der Opfer wie auch viele der Täter etwa im gleichen Alter waren wie die Spieler der Fußball-EM in Polen und der Ukraine. 

 

Quelle: http://www.stol.it/Artikel/Sport-im-Ueberblick/EM-2012/Auch-Italien-und-Niederlande-besuchten-Auschwitz