IAK :: Erinnern an gestern, Verantwortung für morgen

Stauffenbergstraße 13/14
10785 Berlin
Deutschland

Telefon:
Telefax:

URI: https://www.auschwitz.info/

Service-Navigation:
 
 
 
 
 

Pressespiegel des Internationalen Auschwitz Komitees

27.01.2013

Hass bis hin zu Vernichtungspolemik

 
 
Logo des ORF

 

 

Themenbezogene Meldungen

Internationaler Holocaust-Gedenktag 2013
 

Quelle: ORF

Fast 80 Jahre nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten in Deutschland sehen Überlebende von Auschwitz mit Sorge, dass Antisemitismus noch immer weit verbreitet ist. "Gerade den Roma schlage in einigen ungarischen Medien Hass bis hin zu Vernichtungspolemik entgegen."


Besorgt über neuen Antisemitismus

Das sagte Christoph Heubner, Vizepräsident des Internationalen Auschwitz-Komitees, in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa. "Es ist beunruhigend und neu, dass der Antisemitismus in die Mitte der Gesellschaft wächst, dass er immer öfter salonfähig wird", fügte Heubner hinzu.

    
Europa werde hier seiner Rolle nicht gerecht

Für die Überlebenden sei das zum Verzweifeln, führte er aus. "Wenn 30 Prozent der Befragten in einer kürzlich in Deutschland vorgelegten Studie meinen, dass "die Juden die Erinnerung an den Holocaust heute für ihren eigenen Vorteil ausnutzen", ist das ein Angriff auf die Würde und ein Schlag ins Gesicht jedes Menschen, der Auschwitz und andere deutsche Konzentrationslager überlebt hat."

Europa werde hier seiner Rolle nicht gerecht, meinte Heubner. "Die Überlebenden fühlen sich im Dunkel dieses Hasses allein gelassen."


"in absoluter Trauer"

Besonders beunruhigend sei derzeit die Entwicklung in Ungarn, sagte Heubner. Für Holocaust-Überlebende sei die Polemik der rechtspopulistischen Regierung und eines Teils der Medien schockierend.

"Sie sind von absoluter Trauer erfüllt angesichts der antisemitischen Hetze, die sie umgibt. All das kommt ihnen aus der eigenen Jugend so entsetzlich bekannt vor und sie haben Angst um die Zukunft ihrer Kinder und Enkel."


Erinnerungskultur auf heute Bezug nehmen

Auch die Erinnerungskultur müsse daher auf die Gegenwart Bezug nehmen, betonte Heubner mit Blick auf den internationalen Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus heute. Andernfalls drohe die Erinnerung an nationalsozialistische Verbrechen in "leerem Geschwätz und dürrem Pathos" zu erstarren.


Das Internationale Auschwitz Komitee ist ein Verband von Überlebenden von Auschwitz und anderen nationalsozialistischen Vernichtungslagern.

 

Quelle: http://volksgruppen.orf.at/roma/aktuell/stories/177333/