Quelle: tagesschau.de
Rund 68 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wollen deutsche Fahnder laut einem Medienbericht gegen mehrere mutmaßliche Nazi-Verbrecher vorgehen. Wie die WAZ-Mediengruppe berichtet, will die Zentrale Stelle zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen in Ludwigsburg in den nächsten Wochen Vorermittlungen gegen 50 frühere Aufseher des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau einleiten. Der Vorwurf laute auf Beihilfe zum Mord, heißt es in den Berichten.
Verdächtige leben in ganz Deutschland
Den Ermittlern lägen die Namen und Angaben zu den Wohnorten der Tatverdächtigen vor, bestätigte der Behördenleiter, der Leitende Oberstaatsanwalt Kurt Schrimm. Sie lebten über ganz Deutschland verteilt. Sie seien um die 90 Jahre alt. Die Ludwigsburger Zentrale Stelle wird seit 1958 von den Bundesländern unterhalten. Sie hat seither insgesamt 7485 Vorermittlungsverfahren geführt.
"Spät, aber nicht zu spät"
Das Internationale Auschwitz-Komitee begrüßte die Nachricht. "Diese Täter von Auschwitz haben offensichtlich über Jahrzehnte ein ungestörtes Leben inmitten der deutschen Gesellschaft führen können", sagte der Vizepräsident des Komitees, Christoph Heubner. "Jetzt erreicht sie hoffentlich doch noch eine Spur der Gerechtigkeit und der Wahrheit." Es sei spät, aber nicht zu spät.
Das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau wurde von 1940 bis 1945 von den deutschen Nationalsozialisten im besetzten Polen betrieben. Mehr als eine Million Menschen wurde dort ermordet, die meisten davon europäische Juden.
Quelle: http://www.tagesschau.de/inland/nsverbrechen102.html