Seit 1988 haben sich mehr als dreihunderttausend, vorwiegend jüdische Jugendliche aus aller Welt am "March of the Living" beteiligt und in einem langen Zug die drei Kilometer lange Strecke vom Lager Auschwitz I zum Vernichtungslager Birkenau zu Fuß zurückgelegt, um an die Ermordeten von Auschwitz zu erinnern und die Überlebenden zu ehren.
Der Marsch findet jeweils im April eines jeden Jahres in Verbindung mit dem Gedenktag für die Opfer der Shoah in Israel (Yom hashoah - 17./18. April) und dem Gedenken an den Beginn des Aufstandes im Warschauer Ghetto am 19. April 1943 statt, dessen Gedenken sich in diesem Jahr zum 80 mal jährt. Seit einigen Jahren nehmen auch vermehrt nicht jüdische Jugendliche aus aller Welt am "March of the Living" teil, um ihr Engagement gegen Antisemitismus, Intoleranz und rassistischen Hass zu verdeutlichen.
Auch am kommenden Dienstag, dem 18. April, werden sich erneut tausende Jugendliche aus aller Welt vor dem Lagertor "ARBEIT MACHT FREI" versammeln, um den 35. Marsch der Lebenden gemeinsam zu begehen. Mit dabei ist in diesem Jahr auch eine Gruppe von 15 Auszubildenden der Volkswagen AG aus Emden, Wolfsburg und Osnabrück, die mit dem Internationalen Auschwitz Komitee zum 35. March of the Living reisen und anschließend bei Erhaltungs- und Konservierungsarbeiten in der Gedenkstätte mithelfen werden. Hierzu betonte in Oswiecim/Auschwitz Christoph Heubner, der Exekutiv Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees:
"Gerade in diesem Jahr, in dem in wenigen Tagen die Welt zum 80. Mal jenes scheinbar aussichtslosen und doch so unendlich mutigen Aufstandes im Warschauer Ghetto gedenkt, ist für die Überlebenden des Holocaust der Marsch der Lebenden ein besonderes Signal der Zuwendung und der Ermutigung. Viele von ihnen leiden nicht nur unter den aktuellen Erscheinungen von Hass, Antisemitismus und Gewalt, sondern sie verstört besonders der blutige Angriffskrieg gegen die Ukraine, der sie immer wieder in neue Erinnerungen stürzt. Dass unter den vielen jungen Menschen, die ihnen beim Marsch der Lebenden ihre Solidarität bekunden wollen, auch junge Menschen aus Deutschland sind, die sich in "ihrer" Gedenkstätte engagieren, ist für sie wichtig und bedeutungsvoll."
zur Website "March of the Living"