Überlebende des Holocaust erinnern den 8.Mai 1945 als den Tag, an dem ihre Befreiung aus den Konzentrations-und Vernichtungslagern sowie die Niederlage Nazi-Deutschlands und seiner antisemitischen und mörderischen Ideologie endgültig besiegelt wurden.
Die Mörder aus Deutschland hatten ihre Familien ermordet und ganz Europa in den Abgrund von Antisemitismus, Lüge, Gewalt und Krieg gerissen. Jetzt würde die Welt die Täter und ihre Ideologie richten und zur Verantwortung ziehen. Ein neues friedlicheres und menschlicheres Zeitalter würde beginnen. Hierzu betonte in Berlin Christoph Heubner, der Exekutiv Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees:
"Am 8. Mai 2024 erleben die Überlebenden des Holocaust jedoch voller Bestürzung und Trauer ein Europa, in dem die Verklärung der faschistischen Ideologie erneut Macht gewinnt und auch junge Menschen wieder der Faszination von Herrenmenschentum, Aggressivität und Gewalt erliegen. Für die Überlebenden ist der diesjährige Gedenktag der Befreiung vom Nationalsozialismus deshalb vor allem ein Tag, der uns vor Augen führt, wie weit Europa sich mittlerweile von den Erinnerungen der Überlebenden und den Hoffnungen jenes 8. Mai entfernt hat und wie in Deutschland und Europa rechtsextreme Haß-Parolen erneut die Demokratien herausfordern.
Die Hoffnung der Überlebenden richtete sich damals auf ein geeintes, vielfältiges und demokratisches Europa, dies bleibt auch heute -gerade angesichts des Überfalls auf die Ukraine- ihre Hoffnung und Bitte an alle Bürgerinnen und Bürger."