In der Nacht vom 22. zum 23. Juli 1944 befreite die Rote Armee als erstes Konzentrations- und Vernichtungslager das Lager Majdanek nahe Lublin im Osten Polens. Hierzu betonte in Berlin Christoph Heubner, der Exekutiv Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees:

"Mit der Befreiung des Lagers Majdanek wurde die Welt zum Augenzeugen dessen, was in den Konzentrations - und Vernichtungslagern der Nazis geschah und geschehen war. Als die Soldaten der Roten Armee das Lager erreichten war die mörderische Infrastruktur des Lagers noch intakt. Sie entdeckten die Berge von Schuhen der ermordeten jüdischen Menschen, die Gaskammern und Krematorien und noch etwa eintausend Häftlinge im erbärmlichen Zustand zwischen Leben und Tod, unter ihnen viele sowjetische Kriegsgefangene.

Sofort nach der Befreiung berichteten Journalistinnen und Journalisten über die Bilder des Entsetzens, die sie vor Augen hatten und über die Trauerfeier, die im Gedenken an die Ermordeten am 6. August 1944 im ehemaligen Lager abgehalten wurde. Das amerikanische Magazin "Life" übernahm diese Bilder und Berichte aus Majdanek und legte sie in seiner Ausgabe vom 28. 8. 1944 der amerikanischen Öffentlichkeit vor:

Von diesem Moment an war das, was man später als Holocaust oder Shoah bezeichnen würde, der Welt ins Gesicht geschrieben, von diesem Moment an würde nie mehr zu leugnen sein, was in den deutschen Konzentrations- und Vernichtungslagern geschehen war und wofür die Täter der SS zur Verantwortung gezogen werden mussten."